Analyse des KR Wahlresultats 2019 der FDP Kreis 6&10

Von Alexander Jäger, Kantonsrat FDP Wahlkreis IV

Die FDP Kanton Zürich hat an den Kantonsratswahlen einen Wähleranteil von 15.66% erhalten und damit knapp 1.66 Prozentpunkte verloren. Die FDP im Wahlkreis IV (Stadtkreise 6&10) erreichte einen Wähleranteil von 14.26% und war mit einem Verlust von 1,9% Prozentpunkte nur gering tiefer als im gesamten Kanton. Die Gewinner waren sowohl im Kanton als auch in unserem Wahlkreis die Parteien mit ökologischem Hintergrund, zuerst die Grünliberalen (+ 5.27%) und dann die Grünen (+4.69%). Es war ein ähnlicher Effekt zu verzeichnen wie im Jahr 2011, als der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl ebenfalls den Grünliberalen Sitzgewinne ermöglichte.

Ein besonderes Merkmal dieser Wahl war die Wahlbeteiligung. Diese nahm auf dem Land ab oder stagnierte und in der Stadt Zürich teilweise stark zu. Für die FDP heisst das, dass ihre Wählenden auf dem Land nicht an die Urne gegangen sind, wohingegen in der Stadt wegen der hohen Wahlbeteiligung teilweise sogar mehr Wählende FDP gewählt haben (so auch in unserem Wahlkreis 6&10), aber die ökologischen Parteien deutlich mehr Wählende hinzugewonnen haben. Die beiden ökologischen Parteien konnten also sowohl in der Stadt als auch auf dem Land mehr Wählende mobilisieren. Die FDP muss also ihr Umweltprofil deutlich schärfen, sollte es nach der Kantonsratswahl vom 2011 und der aktuellen Kantonsratswahl 2019 wieder eine ökologische Wahl geben. Sonst besteht die Gefahr, dass die ökologischen Parteien die FDP überholen werden. Die FDP hat zwar gute Standpunkte in der Umweltpolitik, sie muss es aber fertigbringen, diese auch den Wählenden zu vermitteln.